
Das Design des MG 34 entstand in der Zwischenkriegszeit in Deutschland. Bis zum Zweiten Weltkrieg waren Maschinengewehre typischerweise wassergekühlt – und entsprechend schwer und unbeweglich. Die Bemühungen, ein luftgekühltes Maschinengewehr zu entwickeln, führten zum MG 13. Obwohl es durch das verbesserte MG 34 abgelöst wurde, war das Design revolutionär.
Die deutsche Infanterietaktik stützte sich auf das MG 34 (und das ähnliche, aber später produzierte MG 42), um die verfügbare Feuerkraft eines Trupps zu erhöhen. Anders als die USA, die das halbautomatische M1 Garand und die vollautomatische Thompson-Maschinenpistole ausgaben, waren viele deutsche Infanterieeinheiten mit Repetiergewehren wie dem Karabiner 98k bewaffnet. Diese Taktik bedeutete, dass MG-Schützen den Großteil der offensiven Feuerkraft eines Trupps stellten, während einzelne Schützen sie mit Munition versorgten.
Der einzigartige Abzug des MG 34 fungierte als Feuerwahlschalter. Wurde er oben gezogen, feuerte das MG Einzelschüsse ab, während durch Ziehen des Abzugs unten vollautomatisches Feuer möglich war. Später produzierte MG 34 hatten eine erstaunliche Feuerrate – manche erreichten bis zu 1.700 Schuss pro Minute. Diese beeindruckende Feuerrate brachte der MG 34-Plattform aufgrund des lauten, sägeähnlichen Geräuschs der Waffe den Spitznamen „Hitlers Kreissäge“ ein.
Dauerhaftes vollautomatisches Feuer wurde nur sparsam eingesetzt, da MG-Läufe bei längeren Feuergefechten überhitzen und so eine Gefahr für den Schützen darstellen konnten. Um dieses Problem zu lösen, wurden sowohl das MG 34 als auch das MG 42 mit einem zusätzlichen, austauschbaren Lauf ausgestattet. In den Händen eines erfahrenen Bedieners war der Laufwechsel recht schnell erledigt und beeinträchtigte die Feuerrate des MGs kaum.
Letztendlich wurde das Modell durch das MG 42 ersetzt. Obwohl das MG 42 keine nennenswerte Leistungssteigerung bot, beruhte es auf günstigeren Materialien und einfacheren Herstellungsverfahren. Durch die Vereinfachung der Produktion konnten schneller mehr Maschinengewehre an die Frontsoldaten ausgegeben werden, obwohl das MG 32 bis Kriegsende weiter produziert wurde.
Nachtrag
Das Design ist auch heute noch relevant. Die Bundeswehr setzt weiterhin das Mehrzweck-Maschinengewehr MG3 ein. Obwohl das Design etwas modernisiert wurde, verfügt es immer noch über eine Visierung anstelle eines moderneren Zielfernrohrs und ist für die 7,62 x 51 mm NATO-Patronen ausgelegt. Getreu seiner Tradition als Mehrzweck-Maschinengewehr wird das MG3 auf zahlreichen deutschen Fahrzeugen als Sekundärbewaffnung und auf Infanterietruppebene montiert. Gar nicht so schlecht für ein Design, das fast ein Jahrhundert alt ist.