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“Wir sind hier nicht bei Antifa-Demos!” – AfD-Rede zerlegt Linken-Antrag und löst Tumult im Bundestag aus

Es gibt Tage im Deutschen Bundestag, die die unüberbrückbaren Gräben, die sich durch die deutsche Politik ziehen, schärfer offenbaren als jede Umfrage oder Analyse. Es sind Tage, an denen die parlamentarische Contenance zerbricht und rohe Emotionen die Debatte kapern. Wir haben einen solchen Tag erlebt. Eine Rede, gehalten von einem Neuling der AfD-Fraktion, entwickelte sich innerhalb von Minuten von einer sachlichen Kritik zu einem ideologischen Flächenbrand, der die Fraktion der Linken in helle Aufruhr versetzte und die Sitzung an den Rand des Abgrunds brachte.

Der Anlass: ein Antrag der Linken zur Arbeitszeiterfassung. Was technisch klingt, entpuppte sich als Zündstoff für einen fundamentalen Kampf der Weltanschauungen. Im Mittelpunkt: die sogenannte “Vertrauensarbeitszeit”. Für die einen ein Symbol der modernen, flexiblen Arbeitswelt, für die anderen ein Instrument der Ausbeutung.

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Der AfD-Abgeordnete, der ans Rednerpult trat, machte von der ersten Sekunde an klar, dass er nicht vorhatte, diplomatische Floskeln auszutauschen. Sein erster Hieb galt der Gewerkschaftssekretärin der Linken, Frau Zar. Er habe gelesen, sie sei Funktionärin. “Ich war selber lange Jahre Gewerkschaftsmitglied bei der IG Metall”, rief er in den Saal, “und genau wegen solchen Funktionären wie Ihnen bin ich dort ausgetreten. Und ich bereue keine Sekunde!”

Ein Paukenschlag zur Eröffnung. Die Botschaft war gesetzt: Hier spricht einer, der das System von innen kennt und sich voller Verachtung abgewendet hat.

Von da an nahm die Demontage des Linken-Antrags ihren Lauf. Der AfD-Redner zeichnete das Bild eines Papiers, das nicht in die Gegenwart passe. Er nannte es ein “politisches Fossil”, “eingemauert in Ideologieresten” und “konserviert im Misstrauen gegenüber allem, was Eigenverantwortung heißt”. Es sei nichts weiter als “verschriftlichte Planwirtschaft in Antragssprache”, geholt “aus der Mottenkiste des Klassenkampfs”.

Während der Wohlstand im Land bröckele, so der Redner, während die Menschen unter Rekordpreisen, Steuerlast und Bürokratie ächzten, glaube die Linke allen Ernstes, man könne die Realität verbessern, indem man die Arbeitszeit “zentral verkürzt”. “Mehr Stechuhr, weniger Eigenverantwortung”, fasste er die Formel der Linken zusammen. “Das ist keine Arbeitszeitpolitik, das ist ideologischer Aktivismus mit Verwaltungsetikett!”

Im Kern, so analysierte er, fordere der Antrag die pauschale Absenkung der Wochenarbeitszeit und die “lückenlose, digitale, manipulationssichere” Zeiterfassung. Das Ziel: die totale Abschaffung der Vertrauensarbeitszeit. Ein Modell, so der AfD-Politiker, das sich in der Praxis tausendfach bewährt habe. Er warf der Linken vor, fälschlicherweise zu behaupten, Europarecht würde dies erzwingen. “Das ist falsch!”, rief er. Weder der Europäische Gerichtshof noch das Bundesarbeitsgericht hätten ein Ende der Vertrauensarbeitszeit verlangt.

Für den Redner war klar, was hier auf dem Spiel stand. “Vertrauensarbeit ist gelebte Eigenverantwortung!”, deklamierte er. Sie basiere auf der Einsicht, dass “nicht die Uhrzeit über gute Arbeit entscheidet, sondern das Ergebnis”. Wer auf Vertrauen setze, setze auf Mündigkeit.

Sein Vorwurf an die Linke war fundamental: Ihr Antrag sei das genaue Gegenteil eines modernen Arbeitsverständnisses. “Sie glauben, der Einzelne ist zu schwach, um sich selbst zu organisieren. Der Arbeitgeber ist per se verdächtig. Also braucht es Vorschriften, Kontrollen und Überwachung.” Er nannte es bei einem Namen, der im Plenarsaal wie eine Granate einschlug: “Das ist sozialistischer Dirigismus im Digitalgewand!”

Man spürte die Unruhe auf den Bänken der Linken. Der AfD-Mann legte nach, positionierte sich als Anwalt des Mittelstands. Er berichtete von einem Handwerksbetrieb mit 14 Mitarbeitern. Dessen Chef habe ihm gesagt: “Ich bin heute weniger Unternehmer als Vorschriftenerklärer.” Die Hälfte seiner Woche gehe für Formulare drauf. “Jetzt soll er auch noch die Vertrauensarbeitszeit abschaffen. Was glauben Sie, wie lange solche Betriebe das noch mitmachen?”

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Er schlug den Bogen zu den Grünen, die mit “achtsamer Arbeitszeitgestaltung” Ähnliches im Schilde führten. “Klingt nach Wellness”, spottete er, “heißt aber am Ende wieder Vorgabe, Vorschrift, Kontrolle.”

Und dann, auf dem Höhepunkt seiner Rede, als er beklagte, dass die Menschen nicht zu viel arbeiteten, sondern zu viel “behindert” würden – durch Bürokratie, durch “Misstrauensrituale” –, brach es aus den Reihen der Linken heraus. Laute, gellende Zwischenrufe, ein Gekrakele, das versuchte, den Redner zu übertönen.

Der AfD-Politiker stoppte abrupt. Er blickte mit einer Mischung aus Zorn und Verachtung nach links und feuerte die Salve ab, die die Sitzung eskalieren ließ.

“Warum müssen Sie von der SED immer so dazwischenkrakelen?”, rief er. Der Vergleich mit der DDR-Staatspartei saß. Doch er war noch nicht fertig. Er legte nach: “Wir sind hier nicht auf der Straße bei Ihren Antifa-Demos, sondern im Plenarsaal! Halten Sie sich doch mal ein bisschen zurück!”

SED. Antifa-Demos. Im Plenarsaal.

In diesem Moment explodierte die Linken-Fraktion. Die Fernsehbilder und Augenzeugenberichte zeichnen ein Bild des Chaos. Abgeordnete sprangen auf, schrien, brüllten, gestikulierten wild. Es war kein parlamentarischer Widerspruch mehr, es war ein Wutausbruch. Ein Kommentator, der die Szene beobachtete, sprach davon, die Linken hätten “förmlich auf den AfD-Mann loskommen” wollen.

Die Situation war so aufgeladen, dass Gerüchte die Runde machten, ein linker Politiker habe in seiner Wut sogar sein Mobiltelefon in Richtung des Redners geworfen. Ein Akt, der, sollte er sich bewahrheiten, eine neue Stufe der Verrohung im Parlament darstellen würde. Die Präsidentschaft des Bundestages schien mit der Situation überfordert.

Der AfD-Redner ließ sich von dem Tumult nicht beirren. Er wartete, bis sich der Lärm notdürftig gelegt hatte, und setzte seine Rede mit noch größerer Schärfe fort. Die Unterbrechung hatte seinen Punkt nur noch unterstrichen.

“Freiheit ist für Sie sowieso ein Fremdwort”, warf er der tobenden Fraktion zu. “Hat man 40 Jahre an der Mauer gesehen!” Er forderte ein “Schluss mit diesem politischen Bevormundungsstaat” und prangerte die “unverpackte alte DDR-Logik in Genderdeutsch” an.

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Seine Schlussworte waren eine direkte Kriegserklärung an das, was er als “Verhinderer” identifiziert hatte: “Wer arbeitet, will gestalten, nicht verwaltet werden! Wer Verantwortung trägt, braucht Luft zum Atmen, keine Paragraphenketten!” Man müsse auf der Seite derer stehen, “die morgens aufstehen, anpacken und durchhalten”, und nicht auf der Seite derer, “die das verhindern wollen – so wie Sie!”

Er beendete seine Rede. Zurück blieb ein Plenarsaal, der die Erschütterung dieses ideologischen Zusammenpralls noch lange spürte. Diese Debatte war mehr als ein Streit um Arbeitszeiterfassung. Es war die Zurschaustellung zweier unversöhnlicher Deutschlands. Auf der einen Seite der Appell an Freiheit, Eigenverantwortung und das Vertrauen in den Einzelnen. Auf der anderen Seite der Glaube an staatliche Kontrolle, Regulierung und einen kollektiven Schutz, den die Gegenseite als “sozialistischen Dirigismus” und “Entmündigung” brandmarkt.

Der Eklat, ausgelöst durch die Worte “SED” und “Antifa-Demos”, hat gezeigt, dass die Nerven blank liegen. Die Wut auf den linken Bänken war nicht nur eine Reaktion auf eine Provokation; sie war der Ausdruck tiefster Frustration darüber, dass ihre fundamentalsten Überzeugungen von einer Partei, die sie zutiefst verachten, als totalitäres Erbe der Vergangenheit dargestellt werden. Der Riss, der durch Deutschland geht, er verlief an diesem Tag messerscharf durch den Plenarsaal.

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