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U 96: “Das Boot” lief vor 85 Jahren in Kiel vom Stapel

Am 30. Mai 1938 wird der Bauauftrag für das U-Boot vom Typ VII C erteilt. Gebaut wird es auf der Germaniawerft in Kiel. Von diesem Bootstyp werden damals die meisten Exemplare hergestellt. Weit über 500 Einheiten sind es bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs. Am 16. September 1939 wird U 96 auf Kiel gelegt, der Stapellauf erfolgt am 1. August 1940. Am 14. September desselben Jahres wird es in Dienst gestellt.

Besonderheit: Ein Sägefisch als Maskottchen

Das Original-Modell des legendären deutschen U-Boots U 96, das für Trickaufnahmen zum Film "Das Boot" verwendet wurde, ist am 15. November 2007 im Haus der Geschichte in Bonn ausgestellt.

Das Original-Modell von U 96, das für Trickaufnahmen verwendet wurde, weist auch den lachenden Sägefisch am Turm auf.

Den Turm des U-Boots ziert nach Informationen des Deutschen U-Boot-Museums in Cuxhaven von der dritten bis zur fünften Unternehmung ein lachender Sägefisch. Das Emblem ist zuvor regelmäßig in der Zeitschrift “Erika – Die frohe Zeitung für Front und Heimat” erschienen. Der Zeichner des Sägefischs ist Hans Kossatz. Die Besatzung hat sich den Sägefisch als Maskottchen gewünscht, Kossatz persönlich bemalt daraufhin den Turm des U-Boots. Später ziert ein Stier den Turm. Das Wappen wird nach dem Untergang des U-Boots U 47 zum Wappen der gesamten 7. Flotille.

Einsätze starten Ende 1940

Den ersten Einsatz fährt U 96 unter der Leitung von Kapitänleutnant Heinrich Lehmann-Willenbrock von Kiel aus vom 4. bis zum 29. Dezember 1940. In dieser Zeit versenkt oder beschädigt es mehrere Dampfer und Motorschiffe verschiedener Nationen, die zum Beispiel Getreide, Metalle und Phosphat geladen haben.

Bombenangriff verursacht 1941 große Schäden

Eine Besucherin geht am 4. Mai 2011 an dem Plakat zur Ausstellung "Das Boot" von Lothar-Günther Buchheim im Marinemuseum in Wilhelmshaven vorbei.

2011 ist im Marinemuseum Wilhelmshaven eine Ausstellung zu Lothar-Günther Buchheims U-Boot-Fotos zu sehen.

Auf der siebten Unternehmung, die am 27. Oktober 1941 vom französischen Saint-Naizaire aus startet, ist der Marinekriegsberichterstatter Lothar-Günther Buchheim mit an Bord. Dieser wird später seine Erlebnisse und Erfahrungen in dem Roman “Das Boot” niederschreiben. Er kann davon berichten, wie U 96 am Abend des 30. November 1941 an der Straße von Gibraltar von einem Flugzeug angegriffen wird. Zwei Bomben detonieren in unmittelbarer Nähe des Boots, das noch nicht ganz abgetaucht ist. Zunächst springen Sicherungen heraus, die elektrischen Anlagen fallen aus, Gläser von Manometern zerbrechen und viele Gegenstände fliegen umher, wie das Deutsche U-Boot-Museum in einem Beitrag über U 96 schreibt. Außerdem kommt es zu Wassereinbrüchen, von denen nur einige umgehend abgedichtet werden können.

ein undatiertes Foto von U 96

U 96 – hier auf einem undatierten Foto – ist 1941 in der Straße von Gibraltar unterwegs.

Im Dieselraum jedoch wird neben einem starken Wasser- auch ein Öleinbruch festgestellt. Beschädigungen an den Leitungen der Tauchtanks erschweren die Auf- und Abtauch-Manöver. Öl tritt auch nach außen aus, sodass das Boot eine unfreiwillige Spur legt. U 96 taucht wieder ab, um einer Gefährdung durch Feindflugzeuge zu entgehen. Nachdem das U-Boot eine geringere Wassertiefe auf dem Meeresgrund erreicht hat, ist es möglich, mehr Wasser aus dem Inneren zu schaffen als zuvor eingedrungen ist. Am frühen Morgen des 1. Dezember 1941 gelingt es der Besatzung, das U-Boot vom Grund zu lösen. Dank der Dunkelheit entkommt U 96 in die offene See und macht sich auf den Weg zurück nach Saint-Nazaire.

27 Schiffe versenkt

Kapitänleutnant Heinrich Lehmann-Willenbrock, Kommandant des U-Boots "U 96" (Aufnahme ca. 1935)

Kapitänleutnant Heinrich Lehmann-Willenbrock wird 1941 für “Versenkungserfolge” ausgezeichnet.

Kommandant Lehmann-Willenbrock erhält am 31. Dezember 1941 für seine bisherigen “Versenkungserfolge” das Eichenlaub zum Ritterkreuz. Vom 24. August bis zum 5. Oktober 1942 versenkt U 96 auf seiner zehnten Unternehmung unter seinem neuen Kommandanten Hans-Jürgen Hellriegel vier Schiffe und beschädigt ein weiteres. Der elfte und letzte Einsatz Ende 1942, Anfang 1943 bleibt ohne Versenkungen und beschädigte Schiffe.

U 96 versenkt laut U-Boot-Museum Cuxhaven insgesamt 27 Schiffe und beschädigt fünf weitere Zum Vergleich: U 48, ebenfalls in Kiel gebaut, kommt zwischen 1939 und 1941 auf insgesamt 52 Versenkungen, die höchste Ziffer im Zweiten Weltkrieg. Das bereits 1914 gebaute U-Boot U 35 weist im Ersten Weltkrieg 226 versenkte Schiffe auf, bis heute der höchste Wert weltweit.

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