Claudia Cardinales sechzigjährige Karriere machte sie zu einer Ikone des italienischen und internationalen Kinos. Die gebürtige Tunesierin wurde mit 18 Jahren entdeckt, nachdem sie zur schönsten Italienerin Tunesiens gekürt worden war. Dies war der Startschuss für ihre Filmkarriere. Trotz ihres frühen Erfolgs war ihr Aufstieg von persönlichen Traumata geprägt. Mit 18 Jahren wurde sie nach einem gewalttätigen Übergriff schwanger und hielt die Identität ihres Sohnes jahrelang geheim.
Unter der Kontrolle ihres Produzenten und Ehemanns Franco Cristaldi, der ihre Karriere und ihr Privatleben streng kontrollierte, kämpfte sie mit Depressionen und eingeschränkter Freiheit, bevor sie ihn 1975 verließ.
Zu Cardinales bemerkenswerten Rollen zählen Rocco und seine Brüder, 8½, Der Leopard, Der rosarote Panther und Spiel mir das Lied vom Tod.

Sie wurde oft mit Brigitte Bardot verglichen und zeichnete sich dadurch aus, dass sie nie nackt auftrat und lieber mehr der Fantasie überließ. Obwohl sie Hollywood als einschränkend empfand, stellte sie künstlerische Integrität über Ruhm und Geld.

Cardinale war bis zu seinem Tod im Jahr 2017 mit dem Regisseur Pasquale Squitieri verheiratet und hat eine Tochter. Die heute 86-Jährige lebt in Frankreich, erfreut sich bester Gesundheit und engagiert sich als UNESCO-Botschafterin für Frauenrechte. Ihre Geschichte ist geprägt von Widerstandsfähigkeit, Talent und Selbstbestimmung und inspiriert auch künftige Generationen.