Wenn wir an den Beginn des Zweiten Weltkriegs denken, tauchen sofort Bilder von gewaltigen Panzerschlachten, donnernden Artilleriegeschützen und endlosen Kolonnen von Soldaten auf. Doch abseits der schweren Waffen gab es eine technische Entwicklung, die einen entscheidenden Einfluss auf die Kriegsführung hatte: die 2 cm leichte Fliegerabwehrkanone 30, kurz FlaK 30. Dieses scheinbar kleine, aber äußerst effektive Flugabwehrgeschütz war eine der ersten Antworten des Deutschen Reiches auf die wachsende Bedrohung aus der Luft.
Entwickelt in den frühen 1930er-Jahren von Rheinmetall, wurde die FlaK 30 ursprünglich als mobiles, leichtes Abwehrsystem gegen tieffliegende Flugzeuge konzipiert. Mit ihrem Kaliber von 20 Millimetern war sie nicht für große Höhen gedacht, sondern für jene kritischen Momente, wenn feindliche Flugzeuge im Tiefflug Angriffe auf Nachschublinien, Artilleriestellungen oder Infanterieverbände flogen. Die Schnelligkeit und Flexibilität dieser Kanone machten sie zu einem bevorzugten Begleiter der Wehrmacht in den frühen Jahren des Krieges.
Die 2 cm FlaK 30 zeichnete sich durch ihre hohe Feuerrate (bis zu 280 Schuss pro Minute) aus. Dies ermöglichte es den Besatzungen, einen dichten Schirm aus Geschossen in den Himmel zu legen, um anfliegende Jäger oder Sturzkampfbomber abzuwehren. Besonders im Westfeldzug 1940 sowie während des Afrikafeldzugs spielte die FlaK 30 eine entscheidende Rolle, wenn es darum ging, Luftherrschaft lokal zu bestreiten oder wertvolle Bodentruppen vor Angriffen zu schützen.