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„Ich konnte nicht mehr schweigen“ – Berliner Jobcenter-Mitarbeiterin packt über unfassbare Zustände aus

Titel: „Ich konnte nicht mehr schweigen“ – Berliner Jobcenter-Mitarbeiterin packt über unfassbare Zustände aus

Berlin – Es war ein gewöhnlicher Dienstagmorgen im Jobcenter Berlin-Mitte. Draußen nieselte es, drinnen herrschte hektisches Treiben. Doch für Sabine K., eine langjährige Mitarbeiterin des Sozialamts, sollte dieser Tag alles verändern. Seit über zwölf Jahren arbeitet sie im öffentlichen Dienst, half Tausenden Menschen, kämpfte mit Formularen, Verordnungen und Schicksalen. Doch irgendwann – sagt sie – konnte sie nicht mehr zusehen.

„Ich habe mich geschämt, Teil dieses Systems zu sein“, beginnt Sabine im Interview. „Wir zahlen Beträge aus, die niemand glauben würde – und das an Menschen, die teilweise gar nicht hier sein dürften.“

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Unfassbare Summen – und keine Kontrolle

Sabine erzählt von Rechnungen, die sie selbst kaum glauben konnte. „Ich hatte Wohnheimkosten von 14.000, 15.000, sogar 20.000 Euro pro Monat für eine einzige Familie. Und das wird einfach so durchgewunken – ohne Prüfung, ohne Rückfrage. Wir übernehmen Mietschulden von 12.000 oder 13.000 Euro als einmalige Beihilfe – und niemand muss das zurückzahlen.“

Die Mitarbeiterin beschreibt, wie das System ausgenutzt wird: Familien, die ihre Miete nicht überweisen, weil sie glauben, das Geld gehöre ihnen; Menschen, die sich mehrfach anmelden, um doppelte Leistungen zu kassieren; oder sogar solche, die längst ausgereist sind – und trotzdem weiter Geld erhalten.

„Wir reden hier nicht von Einzelfällen“, sagt sie ernst. „Das ist Alltag.“

Fünf Jahre Einreiseverbot – und trotzdem Geld

Einer ihrer schockierendsten Fälle: Ein Mann sitzt vor ihr im Büro. Sabine prüft seine Unterlagen und entdeckt im System ein fünfjähriges Einreiseverbot nach Deutschland. Entsetzt geht sie zu ihrem Teamleiter: „Ich fragte, warum ich ihn überhaupt auszahlen soll. Die Antwort war: ‚Na, er ist ja jetzt hier. Also zahlen wir aus.‘“

Für Sabine war das der Moment, an dem sie innerlich zerbrach. „Ich dachte, das kann doch nicht wahr sein. Wir belohnen Menschen dafür, dass sie gegen Gesetze verstoßen.“

Bedrohungen und Gewalt im Amt

Doch nicht nur der Missbrauch des Systems bringt Sabine an ihre Grenzen. Auch die Aggression vieler Antragsteller hat zugenommen. „Wir wurden beschimpft, beleidigt – und einmal hat ein Mann sogar einen Backstein durch das Fenster geworfen. Eine Kollegin wurde beinahe getroffen.“

Die Konsequenzen für den Täter? Kaum der Rede wert. „Es gab eine Anzeige wegen Sachbeschädigung. Aber weil niemand verletzt wurde, kam er eine Woche später wieder ins Amt. Ganz normal, als wäre nichts passiert.“

Sabine schüttelt den Kopf. „In diesem Land kann man scheinbar alles machen – solange man das richtige Formular hat.“

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Luxus auf Kosten des Steuerzahlers

Während deutsche Familien jeden Cent zweimal umdrehen müssen, berichten Jobcenter-Mitarbeiter von unglaublichen Forderungen: „Da wollen manche plötzlich Gaming-PCs oder Apple-Produkte für ihre Kinder – bezahlt vom Amt. Während der Corona-Pandemie wurden Laptops genehmigt, klar. Aber danach ging es weiter, als wäre es selbstverständlich.“

Sabine erinnert sich an eine Mutter, die sich weigerte, ein günstiges Modell zu akzeptieren. „‚Mein Sohn braucht ein MacBook‘, sagte sie. Als ich ablehnte, schrie sie mich an: ‚Du Nazi!‘ – und reichte eine Dienstaufsichtsbeschwerde ein. Am Ende stand in der Antwort: ‚Es tut uns leid, dass die Mitarbeiterin Sie rassistisch beleidigt hat.‘ Ich war fassungslos.“

Das perfide Spiel mit falschen Identitäten

Besonders dreist ist der Missbrauch durch Mehrfachidentitäten. Laut Sabine nutzen viele Antragsteller gefälschte Namen und Geburtsdaten, um mehrfach Leistungen zu erhalten. „Ich hatte Fälle, da hatten Menschen bis zu neun verschiedene Identitäten – und jedes Mal Geld kassiert. Das System weiß davon, aber niemand stoppt es.“

Warum? Weil die Kontrolle fehlt. „Wir könnten biometrische Daten abgleichen – Fingerabdrücke, Fotos, irgendwas. Das passiert an jedem Flughafen, aber im Jobcenter angeblich nicht möglich. Es geht ja nur um das Geld der Steuerzahler.“

Eisige Solidarität – Mitarbeiter frieren für den Frieden

Als wäre das alles nicht absurd genug, erzählt Sabine von einer bizarren Situation während des Ukraine-Kriegs: „Wir bekamen eine E-Mail: ‚Bitte holen Sie sich eine Wolldecke ab. Ab Montag wird die Heizung im Amt aus Solidarität mit der Ukraine abgeschaltet.‘“

Die Mitarbeiter saßen bei 3 Grad Raumtemperatur, mit kalten Fingern vor den Akten. „Wir haben den Tresendienst verweigert, bis sie uns Heizstrahler hingestellt haben“, erinnert sich Sabine. „Aber Hauptsache, die Zeichen der Solidarität stimmen.“

Der Steuerzahler bleibt auf der Strecke

Sabine beschreibt ein absurdes System, in dem jeder Fehler, jede Nachlässigkeit, jeder Betrug am Ende vom deutschen Steuerzahler bezahlt wird.

Ein Beispiel: Ein Asylbewerber hatte eine Nachzahlung von 2.000 Euro für Heizkosten – weil er seine Wohnung auf 40 Grad aufgeheizt hatte. „Wir haben es bezahlt. Ohne Fragen. Als ich den Prüfdienst losschickte, stand im Bericht: ‚Subtropisches Klima in der Wohnung‘. Und das war kein Einzelfall.“

Auch Stromschulden werden übernommen, obwohl im Regelsatz dafür Geld vorgesehen ist. „Wir haben Fälle, da übernehmen wir komplett 13.000 Euro Stromnachzahlung – als Beihilfe, ohne Rückzahlungspflicht.“

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Zwei Stunden zu spät? Kein Problem!

Selbst grundlegende Regeln scheinen im Jobcenter nicht mehr zu gelten. „Viele kommen zu spät – manchmal zwei Stunden oder gar nicht. Wir dürfen sie trotzdem nicht abweisen. Wir müssen sie bearbeiten, wenn sie auftauchen. Sonst heißt es, wir würden diskriminieren.“

Das System belohnt Nachlässigkeit – und bestraft Engagement. „Unsere Spätsprechstunden, die eigentlich für arbeitende Menschen gedacht sind, werden oft von denen blockiert, die gar nicht arbeiten. Manche buchen gleich mehrere Termine, nur um sich den besten auszusuchen.“

Das tägliche Millionenkarussell

Jeder Mitarbeiter hat laut Sabine ein Tagesbudget von 25.000 Euro – und gibt davon täglich 15.000 bis 17.000 Euro aus. „Und das ist nur ein Jobcenter. Es gibt Dutzende davon. Wenn man das hochrechnet, fließen jeden Tag Millionen – ohne echte Kontrolle.“

Währenddessen kämpfen deutsche Studenten und Rentner um jede Unterstützung. „Ein Student, der 30 Euro zu viel Miete zahlt, bekommt keine Hilfe. Aber eine Familie mit 20.000 Euro Monatskosten wird weiter unterstützt. Das ist doch Wahnsinn.“

„Ich will nicht schweigen, weil ich dieses Land liebe“

Am Ende des Gesprächs wird Sabine still. „Ich will nicht hetzen. Ich will nicht pauschalisieren. Viele, die hierherkommen, sind wirklich dankbar. Aber das System ist krank. Es fördert Betrug, statt Arbeit zu belohnen. Und wir, die im System arbeiten, müssen zusehen – und dürfen nichts sagen.“

Warum sie nun doch spricht? „Weil ich dieses Land liebe. Weil ich glaube, dass Ehrlichkeit und Verantwortung wieder zählen müssen. Sonst geht dieses System irgendwann komplett unter.“

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